"Sodann sollst du zählen bis zehn. Nicht mehr und nicht weniger. Zehn allein soll die Nummer sein, die du zählest. Und die Nummer die du zählest soll zehn und nur zehn sein. Weder sollst du bis elf zählen, noch sollst du nur bis zur Neun zählen, es sei denn, dass du fortfährst zu zählen bis zur Zehn." Monty Python: Die Ritter der Kokosnuss
Wir waren also zehn. Und zu zehnt fuhren wir an diesem sommerlich heissen Sonntag auf den Gurnigel. Der Aufstiegsweg führte uns zuerst durch den angenehm schattigen Blumensteinwald. Wir überquerten die junge Gürbe beim "Bösen Tritt" und fuhren über Chueberg und Wasserscheide zum Gurnigel Berghaus.
Nach ausgiebiger Einkehr machten wir uns an die Abfahrt. Doch halt, zuerst folgten noch einige gemeine Hindernisse in Form von Gegensteigungen. Wir umrundeten zuerst den Zigerhubel und stiegen danach auf den Oberen Gurnigel, einen schönen Aussichtspunkt mit Triangulationspunkt, Bänken und Tischen.
Unterdessen türmten sich über dem Gantrisch bedrohlich schwarze Gewitterwolken. Also ran ans Werk! Die erste richtige Abfahrt führte uns über Felsplatten, Absätze und Wurzeln talwärts. Nach kurzer Zeit erreichten wir eine Forststrasse, die uns hinüber zum Stafelalp-Trail führte. Dieser zeigte sich zwar relativ trocken und griffig, jedoch ziemlich ruppig, so dass man sich seinen Weg zwischen grossen Steinen und über viele Absätze hinab suchen und die Führung auch mal dem Bike überlassen musste. Zitat René Rohrer: "Ich musste mich ganz schön am Bike festhalten!". So ging es wohl den meisten.
Weiter unten wurden die päägguhäärigen Stellen seltener und der Weg flüssiger. Bald schon erreichten wir die Stafelalp. Hier begann der Aufstieg zum zweiten Teil der Abfahrt. Der Weg führte durch mehrere Brüche im Gurnigelwald hinüber zur Gürbe. Brüche sind Hangrutschungen, die in dem weichen Flyschgestein häufig vorkommen und mitunter die Wege und Fortstrassen mit sich forttragen. Solche Passagen führen meist zu kleinen Kraxeleinlagen. Item, vom Bäreloch führte ein flüssiger Weg zur Gürbe hinunter, wo wir auf das Gürbewägli trafen.
Der technische Weg forderte noch einmal volle Konzentration, um die steilen und schwierigen Stellen meistern zu können. Auf dem nachfolgenden Niveawägli konnten wir uns prächtig erholen, bevor es in den Schlussteil ging, Mats Stechpalmentrail. Dieser war zwar wunderbar flüssig befahrbar, durch das mässige Gefälle jedoch konditionell ziemlich anstrengend, wenn man das Tempo aufrechterhalten wollte. Und das musste man natürlich, denn sonst hätte einen womöglich noch der Hintermann eingeholt, so etwas kann man natürlich nicht zulassen... Unweit vom Ende des Trails erreichten wir die Blumensteinbrücke, wo die Tour endete. Die Stimmung war toll, und abgesehen von einigen technischen Pannen und kleineren Lackschäden an Armen und Beinen kamen alle wohlbehalten nach Hause. Het gfägt!
Gruess, stöffu..